Die ausgedehnte Nutzung der Wasserkraft sowie der stetig wachsende Anteil an Wind- und Solarenergie im Strommix des Landes schaffen ideale Rahmenbedingungen für die Herstellung von Wasserstoff. Insbesondere grüner Wasserstoff, der mittels Pyrolyseverfahren aus Biomasse und der Dampfreformierung aus Biomethan produziert wird, lockt bereits seit geraumer Zeit viele ausländische Investoren an.
Als Wegbereiter dieser positiven Entwicklung gilt unter anderem der im August 2023 von der brasilianischen Regierung verabschiedete Drei-Jahres-Plan zur nationalen Wasserstoffstrategie. Der Schwerpunkt des Maßnahmenpakets ist die Förderung von Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus konnte man sich auch auf die Finanzierung verschiedener Projekte rundum die Wasserstoffgewinnung einigen, die ohne diese staatliche Förderung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wirtschaftlich rentabel wären.
Laut einer Studie von Bloomberg New Energy Finance (Artikel in englischer Sprache) könnten jedoch die Erzeugungskosten von grünem Wasserstoff in Brasilien ab dem Jahr 2030 unterhalb der Gestehungsausgaben von Wasserstoff aus fossilen Energien liegen, Absatzchancen in Milliardenhöhe sind zu erwarten. Dieser Umstand sorgt dafür, dass sich eine Vielzahl von Vertretern des betroffenen Wirtschaftssektors in Brasilien engagieren. Eine Tabelle aktueller Pilotprojekte finden Sie im GTAI-Artikel. Auch 60 Prozent der deutschen Unternehmen mit Engagement rundum das CO²-neutrale Gas sind mit Tochterfirmen im größten Land Südamerikas vertreten.
Eine wichtige Informations- und Austauschplattform beider Länder ist die „deutsch-brasilianische Allianz für grünen Wasserstoff“, gegründet im August 2020.
Quelle: GTAI