Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat mit der Presseerklärung vom 14. Mai 2024 über die Anpassungen der Zölle auf bestimmte Waren mit Ursprung in China eine neue Stufe der Eskalation erreicht. Die Biden-Regierung vervierfacht unter anderem die Sonderzölle auf Elektroautos aus China von 25 auf 100 Prozent.

Die Direktorin des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, Lael Brainard, rechtfertigt diese Maßnahme durch die unfaire Subventionspolitik der chinesischen Regierung, die den internationalen Wettbewerb zu verzerren droht. Chinesische Autohersteller seien so in der Lage, ihre Fahrzeuge günstiger als andere Autofirmen anzubieten. Gestützt wird diese These durch den Anstieg chinesischer Elektroauto-Exporte im Jahr 2023 um 70 Prozent.

Neben Elektroautos sind weitere Produkte von Zollerhöhungen/neuen Zöllen betroffen:

  • Halbleiter (von 25 auf 50 Prozent bis 2025)
  • Solarzellen (von 25 auf 50 Prozent)
  • Batterien – Lithium-Ionen-Akkus für E-Autos (von 7,5 auf 25 Prozent bis 2026)
  • Elektronik-Bauteile wie Magnete (von 0 auf 25 Prozent bis 2026)
  • medizinische Schutzmasken (von maximal 7,5 auf 25 Prozent)
  • medizinische Handschuhe (von 7,5 auf 24 Prozent bis 2026)
  • Spritzen und Nadeln (von 0 auf 50 Prozent)
  • Stahl und Aluminium (von 7,6 auf 25 Prozent)
  • Hafenkräne (von 0 auf 25 Prozent)
  • Graphit und andere kritische Rohstoffe (25 Prozent)

Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der EU-Kommission bzgl. wettbewerbsverzerrender Wirtschaftspraktiken der Volksrepublik China auf dem Elektroauto-Markt liegen noch nicht vor. Ob die EU ebenfalls Strafzölle erheben wird, bleibt vorerst abzuwarten.

 

Quelle: GTAIOffice of the U.S. Trade Representative, FAZ