Europa will unabhängiger von Rohstofflieferanten wie China werden. Die IHK für München und Oberbayern der DIHK haben das ifo Institut damit beauftragt, krisenanfällige Lieferketten ausfindig zu machen. Das Ergebnis: Bei neun Mineralien besteht dringender Handlungsbedarf.

Dringender Handlungsbedarf: EU, Bund, Unternehmen

Die jüngsten Geschehnisse haben gezeigt, dass die Rohstoff-Lieferketten durchaus abreißen können. Sei es durch eine weltweite Pandemie oder geopolitische Krisen, wie der Krieg in der Ukraine. Ziel ist es daher Lieferketten vielfältiger und somit robuster zu gestalten, anstatt sich auf wenige Exporteur zu verlassen.

Graphit ist einer der Rohstoffe, der als “kritisch” eingestuft wurde. (Bildquelle: Pexels)

Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch auf Unternehmerebene. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, rät besonders Firmen im Bereich Digitalisierung sich vermehrt um vielfältige und belastbare Lieferketten für kritische Rohstoffe zu kümmern.

“Die sichere Rohstoffversorgung ist mit Blick auf das Gelingen der Energiewende und der Digitalisierung essenziell. Die Unternehmen müssen sich noch stärker als bislang um vielfältige und belastbare Lieferketten für kritische Rohstoffe kümmern.”

– Manfred Gößl, Hauptgeschäfts­führer der IHK für München und Oberbayern (IHK München und Oberbayern)

Ungenutzte Potenziale in der EU

Doch welche sind die kritischen Rohstoffe? Hier konnte die Studie des ifo Instituts insgesamt neun Mineralien ausmachen: Silizium, Bor, Kobalt, Graphit, Titan, Lithium, Seltene Erden, Niob und Magnesium. Allein sieben davon werden aktuell hauptsächlich von China angeboten.

Um die Abhängigkeit von der Großmacht zu verringern, muss die Rohstoffförderung innerhalb der EU weiter ausgebaut werden. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sieht dort große Potenziale, wie die IHK München und Oberbayern schreibt. Weiterhin unterstreicht Treier die Bedeutung nachhaltiger Handelsabkommen, wie etwa mit Indonesien und Indien.

Mehr Informationen? Hier geht es zur Studie „Wie abhängig ist Deutschland von Rohstoffimporten?“

Quelle: IHK München und Oberbayern