Die EU-Kommission hat Vorschläge zur EU-Zollreform vorgelegt. Sie wird als die ehrgeizigste und umfassendste Reform der EU-Zollunion seit deren Gründung im Jahr 1968 bezeichnet. Die Vision der Kommission ist klar: Die Zollunion soll digitaler und einfacher werden. Außerdem soll der Arbeitsaufwand für Zollbehörden erheblich sinken. Diese stehen aufgrund des stark wachsenden elektronischen Handels vor großen Herausforderungen.

Die EU-Zollunion soll digitaler und effizienter werden (Bildquelle: Pixabay)

EU-Zolldatenplattform

Die EU-Kommission schlägt die Einrichtung einer EU-Zolldatenplattform vor, die von einer neu eingerichteten EU-Zollbehörde überwacht werden soll. Die Plattform soll in Zukunft als Ersatz für die bestehende IT-Infrastruktur eingesetzt werden, die mit hohen Kosten verbunden ist.

Die Zolldatenplattform kann mittels Künstlicher Intelligenz (KI) von Behörden genutzt werden, um Informationen über Waren, die in die EU importiert werden, sowie über deren Lieferketten abzurufen. Unternehmen speisen wiederum Daten ein, wenn sie diese für den Import anmelden. Besonders vertrauenswürdigen Händlern mit gänzlich transparenten Lieferketten soll es außerdem möglich sein, Waren ohne Anmeldung zu versenden.

Der Vorschlag liegt nun dem EU-Parlament sowie dem EU-Rat vor. Mit deren Einverständnis geht er an den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss.

Quellen: EU-Kommission