Der Westbalkan, insbesondere Serbien und Bosnien-Herzegowina, bietet für deutsche Unternehmen interessante Möglichkeiten im Bereich der Metallbearbeitung. In beiden Ländern hat sich die Metallverarbeitungsindustrie als Schlüsselbranche etabliert und gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Serbien als Export-Hub für Metallprodukte
Serbien verzeichnete zwischen 2022 und 2023 einen Anstieg der Metallexporte um 14 % auf über 1,2 Milliarden US-Dollar. Metallverarbeitung spielt hier eine zentrale Rolle und macht nahezu 12 % der gesamten Exporte des Landes aus. Rund 54.000 Menschen arbeiten in über 3.900 metallverarbeitenden Betrieben, von denen viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind, die vor allem für deutsche Kunden produzieren.
Die serbische Metallverarbeitungsindustrie umfasst eine Vielzahl technischer Fertigungsmöglichkeiten, darunter Schweißen, Drehen, Fräsen und Aluminiumextrusion. In den letzten Jahren haben lokale Betriebe ihre technischen Kapazitäten weiter ausgebaut und bieten nun ein breites Leistungsspektrum, das international gefragt ist. Ein Beispiel für ausländische Investitionen in Serbien ist das Unternehmen Bizerba, das 2023 ein neues Werk in Valjevo eröffnete.
Bosnien-Herzegowina als wichtiger Industriezweig
In Bosnien und Herzegowina ist die Metallbearbeitung ebenfalls der wichtigste Industriezweig. Im Jahr 2023 erreichten die Ausfuhren der Metallindustrie einen Wert von 950 Millionen US-Dollar, was etwa einem Zehntel der gesamten Exporte des Landes entspricht. Mit rund 970 Unternehmen in der Metallverarbeitung ist diese Branche auch in Bosnien und Herzegowina ein zentraler Pfeiler der Wirtschaft.
Starke Handelsbeziehungen und Wachstumspotenziale für deutsche Unternehmen
Deutschland ist der wichtigste Handelspartner für die Metallverarbeitungsindustrie im Westbalkan. 2023 exportierten Serbien und Bosnien-Herzegowina über 430 Millionen US-Dollar an Metallprodukten nach Deutschland. Dies verdeutlicht die starke wirtschaftliche Verbindung, insbesondere in den Bereichen Maschinenbau, Autozulieferindustrie und Elektrotechnik.
Die Region bietet deutschen Unternehmen nicht nur zuverlässige Produktionspartner, sondern auch kostengünstige Fertigungsoptionen. Viele Betriebe im Westbalkan haben ihre Kompetenzen kontinuierlich ausgebaut und setzen zunehmend auf moderne Maschinen und Anlagen, teilweise aus Deutschland. Diese Entwicklungen schaffen langfristige Wachstumspotenziale und neue Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen, die in der Metallbearbeitung tätig sind.
Der Westbalkan ist für deutsche Unternehmen im Bereich der Metallbearbeitung ein wachsender Markt mit interessanten Investitionsmöglichkeiten. Die Region bietet sowohl erfahrene Produktionspartner als auch ein dynamisches wirtschaftliches Umfeld, das für eine langfristige Zusammenarbeit viel Potenzial bereithält.
Quelle: GTAI