Aufgrund den extrem niedrigen Wasserpegeln in den Flüssen Deutschlands und Europas kommt es an vielen Häfen zu Containerstaus. Viele der Waren, etwa Mineralöl und Kohle, sollen nun vermehrt über die Schiene transportiert werden.

Güterzüge könnten gegenüber den Personenzügen Vorrang bekommen. (Bildquelle: Pixabay)

Containerstau in deutschen Häfen

In den Rheinhäfen sammeln sich in den letzten Wochen vermehrt Containerschiffe, die nicht mehr auslaufen können. Der Wasserpegel ist schlicht zu niedrig. Doch nicht alle Frachter stecken fest. Einige passieren die flache Fahrrinne des Rheins, allerdings mit deutlich weniger Last. Dass die Terminals der Häfen fast vollständig ausgelastet sind, liegt jedoch hauptsächlich am Lockdown in Shanghai der auch den Hafen betrifft. Auch der Ukrainekrieg leistet seinen Beitrag. Das Niedrigwasser tut jetzt sein Übriges und verschärft die Situation.

Freie Fahrt für Güterzüge?

Das Bundeswirtschafts- und Verkehrsministerium hat nun eine Rechtsverordnung erarbeitet, die den Güterverkehr vorübergehend neu regelt: Güterzüge mit Kohle, Gas, Rohöl und anderen für die Energieversorgung wichtigen Produkten sollen auf der Schiene Vorrang bekommen.

Wenn die Verordnung in Kraft tritt, bedeutet das unter Umständen häufigere Verspätungen im Personalverkehr. Fahrgäste der Bahn müssten dann warten. Verkehrsminister Volker Wissing sieht diese Maßnahme als notwendig und gerechtfertigt. Immerhin sei es auch im Sinne der Fahrgäste, dass die Energieversorgung gesichert ist, erklärte er im ARD-„Morgenmagazin“.

Noch ist nicht sicher, ob die Güterzüge tatsächlich Vorrang erhalten. Dies wird sich wohl in den nächsten Tagen herausstellen.

Quelle: spiegel.de