Bereits seit mehreren Jahren intensiviert Der Maghreb-Staat im Norden Afrikas seine Bestrebungen für den Aufbau einer diversifizierten Wirtschaft, um die nach wie vor stark ausgeprägte, ökonomische Abhängigkeit von Öl- und Gasexporten auszugleichen.

So konnte das Land jüngst insbesondere in den Bereichen Bergbau, Gesundheitswirtschaft, Bauwirtschaft, Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie erneuerbaren Energien signifikante Erfolge erzielen. Das Megaprojekt „SoutH² Corridor“, welches den Bau einer 3300 km langen Wasserstoffpipeline von Nordafrika über Italien und Österreich bis nach Deutschland vorsieht, ist nur eines von mehreren, zukunftsweisenden europäisch-algerischen Kooperationen.

 

Auch die algerische Regierung trägt durch neue Gesetze zu diesem Aufwärtstrend bei. Das Kohlenwasserstoffgesetz zum Beispiel, welches im Januar 2020 in Kraft getreten ist, reduzierte die Steuerlast von internationalen Geldgebern deutlich. Um einen weiteren Meilenstein dürfte es sich bei dem modernisierten Investitionsgesetz vom 28. Juli 2022 handeln. Diese Verordnung soll Antragsprozesse für Genehmigungen und Fördermittel vereinfachen, Transparenz bei der Vergabe von Zuschüssen gewährleisten und eine zehnjährige Rechtssicherheit garantieren. Eine gesetzliche Hürde, die es ausländischen Investoren verbat, sich mit mehr als 49 Prozent an einem Projekt in Algerien zu beteiligen, wurde bereits im Jahre 2019 abgeschafft.

Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Algerien sank 2023 leicht auf 3,6 Milliarden Euro (2,3 Prozent weniger als 2022). Allerdings wurde im gleichen Zeitraum ein signifikanter Anstieg deutscher Exporte festgestellt (22,8 Prozent mehr als 2022). Besonders gefragte Güter aus Deutschland sind:

  • chemische Erzeugnisse
  • Maschinenbau
  • Elektrotechnik
  • Kfz und Kfz-Teile
  • Nahrungsmittel
  • lebende Tiere

Quellen: DIHK, GTAI