Indoor-Farming, insbesondere in Form von Vertical Farming, gilt als Schlüsseltechnologie für die Lebensmittelproduktion der Zukunft. Durch den Anbau in geschlossenen, kontrollierten Umgebungen lassen sich Lebensmittel das ganze Jahr über produzieren – mit deutlich geringerem Wasser- und Flächenbedarf. Prognosen gehen davon aus, dass der globale Markt für Vertical Farming bis 2030 ein Volumen von rund 33 Milliarden US-Dollar erreichen könnte.
Automatisierung als Treiber
Ein wesentlicher Kostenfaktor im Indoor-Farming sind manuelle Tätigkeiten, die derzeit noch bis zu 40 Prozent der Produktionskosten ausmachen. Automatisierte Lösungen könnten hierbei anfallende Arbeitsschritte wie Aussaat, Bewässerung, Beleuchtung, Nährstoffzufuhr oder Verpackung übernehmen. Zudem verbessert man durch den Einsatz von Automatisierungen die Sicherheit und Rückverfolgbarkeit sämtlicher Prozesse.
Software und KI im Einsatz
Neben der physischen Automatisierung spielt die digitale Steuerung im Indoor-Farming eine immer größere Rolle. Sensorik, IoT-Plattformen und Farm-Management-Systeme (FMS) ermöglichen eine präzise Kontrolle von Klimaparametern. Künstliche Intelligenz steigert zusätzlich die Effizienz, etwa durch Früherkennung von Krankheiten, adaptive Ernteplanung und Qualitätssicherung.
Deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb
Deutschland verfügt über eine starke Forschungslandschaft und hohes technisches Know-how, stößt jedoch in der wirtschaftlichen Umsetzung von Indoor-Farming-Projekten auf Hürden. Hohe Energiepreise, steigende Betriebskosten und ein vergleichsweise hohes Lohnniveau erschweren die Skalierung.
Damit Indoor-Farming sein Potenzial entfalten kann, braucht es nicht nur technologische Innovation, sondern auch gezielte Investitionen, Förderprogramme und klare regulatorische Rahmenbedingungen. Für Unternehmen im Maschinenbau, in der Automatisierungstechnik und in der Softwareentwicklung eröffnen sich im Indoor-Farming neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsfelder.
Quelle: bayern-innovativ.de