Am 30.6.19 ist das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und Vietnam in Hanoi unterzeichnet worden. Nach Ratifizierung durch die vietnamesische Nationalversammlung und die Zustimmung des Europäischen Parlaments wird das Abkommen voraussichtlich Ende 2019 / Anfang 2020 in Kraft treten.
Beim Handel mit Waren werden für 99% aller Ursprungserzeugnisse die Importzölle entfallen, für bestimmte sensible Waren gelten Zollabbaustufen von bis zu zehn Jahren.
Neben den Zöllen regelt das Abkommen den Abbau von nichttarifären Handelshemmnissen im Kraftfahrzeugbereich sowie für Arzneimittel und Medizinprodukte, unter anderem durch die gegenseitige Anerkennung von Normen und technischen Vorschriften. Darüber hinaus enthält das Abkommen unter anderem Bestimmungen für den Dienstleistungssektor und das öffentliche Beschaffungswesen sowie Regelungen zu gesundheitspolizeilichen und pflanzenschutzrechtlichen Maßnahmen im Handel mit Tieren und pflanzlichen Erzeugnissen.
Vietnam ist nach Singapur der zweitgrößte Handelspartner der EU innerhalb der Vereinigung südostasiatischer Staaten ASEAN. Im asiatischen Raum hat die EU neben Indonesien, Malaysia, den Philippinen und Thailand laufen entsprechende Verhandlungen oder wurden solche eingeleitet.
Neben dem Freihandelsabkommen wurde auch das Investitionsschutzabkommen unterzeichnet. Dieses wird nach Ratifizierung durch sämtliche Mitgliedstaaten der EU und der Nationalversammlung in Vietnam in Kraft treten.
Vorläufiger Wortlaut der Abkommen
Quelle: GTAI