Am 24. Juli 2025 fand in Peking das 25. Gipfeltreffen zwischen der EU und China statt. Anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme bilateraler Beziehungen diskutierten die Spitzenvertreter beider Seiten über die künftige Ausrichtung ihrer Partnerschaft, globale Herausforderungen und drängende Handelsfragen.

Politische und geopolitische Themen

Ein zentrales Thema war der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Die EU unterstrich, dass dieser eine Gefahr für die weltweite Sicherheit darstellt, und forderte China erneut auf, keine materielle Unterstützung für die russische Rüstungsindustrie zu leisten. Zudem solle Peking seinen Einfluss nutzen, um zu einem dauerhaften und gerechten Frieden beizutragen.

Handel und Wirtschaftsbeziehungen

Die wirtschaftlichen Verflechtungen sind enorm: Zusammen entfallen auf die EU und China fast 30 % des globalen Handels mit Waren und Dienstleistungen. Dabei bestehen jedoch deutliche Ungleichgewichte. Allein im Jahr 2024 verzeichnete die EU ein Handelsdefizit von 305 Milliarden Euro gegenüber China. Die EU kritisierte die wachsenden Überkapazitäten in der verarbeitenden Industrie sowie systemische Verzerrungen, die zu Wettbewerbsnachteilen führen.

Zudem erneuerten die EU-Vertreter ihre Forderung nach besserem Marktzugang – etwa in den Sektoren Fleisch, Kosmetik und Pharmazeutika. Sollte es zu keinen Fortschritten kommen, kündigte die EU an, notfalls verhältnismäßige Schutzmaßnahmen einzuleiten.

Gemeinsames Engagement für Klimaschutz

Ein wichtiger Bereich der Zusammenarbeit bleibt der Klimaschutz. Beide Seiten verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, in der sie ihre Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel betonen. Die EU forderte China auf, bis 2035 ehrgeizige Emissionsreduktionsziele vorzulegen, seinen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung auszubauen und sich der globalen Methan-Initiative anzuschließen. Zudem möchte man zusammen an einem internationalen Abkommen zur Verringerung von Plastikverschmutzung arbeiten.

Menschenrechte und politische Spannungen in Asien

Die EU sieht die Menschenrechtslage in den Regionen Xinjiang und Tibet in Gefahr. Besorgt sei man auch über den Umgang mit Menschenrechtsaktivisten, Minderheiten und die Einschränkung von Freiheiten in Hongkong.

Auch im asiatisch-pazifischen Raum fordert die EU Stabilität. Die Spannungen in der Taiwanstraße sowie im Ost- und Südchinesischen Meer sollen friedlich und im Einklang mit dem Völkerrecht gelöst werden.

 

Quelle: Rat der EU