Die rasante Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz und der Einsatz moderner Reasoning Models (KI-Systeme mit schrittweiser Entscheidungslogik) haben in den USA zu einem regelrechten Data-Center-Boom geführt. Der steigende Bedarf an Rechenleistung verlangt nach enormen Investitionen in Kühltechnik, Elektrotechnik und weiteren Infrastrukturen. Prognosen zufolge könnte die Gesamtleistung der US-Rechenzentren bis 2030 auf 80 Gigawatt anwachsen.

Aktuell sind in den USA insgesamt 177 Data-Center-Projekte im Bau oder in der Planung, die ein Investitionsvolumen von rund 195 Milliarden US-Dollar darstellen. Regionen wie Virginia, Louisiana und Texas bieten aufgrund ihrer ausreichenden Ressourcen ideale Standorte für die Rechenzentren. So errichtet Meta mit einer Investition von rund 10 Milliarden US-Dollar ein neues Data-Center in Louisiana, während das Stargate-Projekt – ins Leben gerufen durch OpenAI, Oracle, MGX und SoftBank – in den nächsten vier Jahren in den Bau von 10 neuen Rechenzentren im Wert von rund 100 Milliarden US-Dollar investieren will.

Diese Entwicklungen eröffnen deutschen Unternehmen vielversprechende außenwirtschaftliche Perspektiven. Insbesondere Firmen, die sich mit Kühllösungen und der technischen Ausstattung von Rechenzentren beschäftigen, können von der hohen Nachfrage profitieren. So nutzt das Hamburger Unternehmen Stulz seine Expertise in Kühllösungen und eröffnet in diesem Jahr seinen insgesamt dritten Produktionsstandort in den USA, um auf den dynamischen Markt zu reagieren. Auch andere Giganten der Branche wie Siemens, Schneider Electric und ABB investieren in neue Fertigungsstätten, um Komponenten wie Schaltanlagen und Systeme zur Stromverteilung direkt vor Ort bereitzustellen.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Reasoning Models und die damit einhergehenden Anforderungen an die Infrastruktur treiben nicht nur den Ausbau der US-Data-Center voran, sondern stärken auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit und den Export deutscher Technologieunternehmen.

 

Quelle: GTAI