Laut Handelsverband HDE befürwortet die Bundesregierung das Gesetzesvorhaben der EU bzgl. der Erhebung von Zöllen bei Waren aus Drittstaaten unter 150 Euro. Insbesondere asiatischen Online-Händlern wie Temu und Shein, die europaweit Verbraucher mit Billigwaren versorgen, könnte so das Aus drohen.

Bisher gilt: Wer bei Onlinehändlern aus Fernost bestimmte Waren unter einem Warenwert von 150 Euro kauft, muss innerhalb des EU-Binnenmarkts ausschließlich die Einfuhrumsatzsteuer begleichen. Diese Zollausnahme sowie unzureichende Kontrollen zur Einhaltung europäischer Standards und Sicherheitsbestimmungen durch die nationalen Zollbehörden führen zu einer Flut von Billigwaren nach Europa, so der HDE.

Darüber hinaus liegt der Verdacht nahe, dass besagte Unternehmen Lieferungen auf mehrere Päckchen aufteilen, um unterhalb des zollfreien Schwellenwertes zu bleiben. Viele Verbraucherschützer warnen bereits seit Jahren vor manipulativen Techniken seitens des Onlinehändlers Temu, die Konsumenten z.B. durch Fake-Bewertungen, Glücksspiele und Rabatt-Countdowns zum Kauf verleiten sollen.

Während Bundesfinanzminister Christian Lindner dem Handelsverband HDE zufolge die geplante Neuordnung der Import-Regelungen unterstützt, hat das Finanzministerium lediglich mitgeteilt, dass man die Vorschläge der EU-Kommission zur Anpassung an die Herausforderungen des Online-Handels begrüßt.

Ob die geplante Gesetzesänderung tatsächlich eine Abkehr von den chinesischen Onlinehändlern einleiten kann, bleibt jedoch abzuwarten, da immer mehr Verbraucher auf Shein und Temu zurückgreifen. Laut EU-Kommission kamen im vergangenen Jahr zwei Milliarden Päckchen unter einem Warenwert von 150 Euro aus Drittstaaten in Europa an.

 

Quelle: Tagesschau